Der Kobold als nisse, tomte und hustomte

Ein Kobold ist in der deutschen Sprache ein zwergenhafter Geist, der sich, gemäß Volksglauben, im Haus oder auf einem Gut aufhält und meist zu Streichen aufgelegt ist, sich bisweilen aber auch tückisch und bösartig zeigt. Im Schwedischen findet man in dieser Gruppe der Wesen den nisse, den tomte und den hustomte.
 
Der nisse ist im Schwedischen vor allem ein sehr kleines Wesen, also ein kleiner tomte. Das Wort nisse kann bis 1698 zurückverfolgt werden und war immer ein gutartiges Wesen, das sich in Häuser oder Ställen aufhält. Das Wort nisse taucht auch sehr oft in zusammengesetzten Worten auf und bezeichnet dabei eine Person, die eine besondere Gabe besitzt. Ein räkenisse hat eine besondere Begabung in Mathematik, ein trendnisse erkennt immer die neuesten Modetrends und, im übertragenen Sinn ist der tryckfelsnisse eine Figur, der es ständig gelingt Druckfehler in Büchern und Zeitungen unterzubringen. Man denkt bei diesen zusammengesetzten Worten bei nisse an ein kleines, nahezu unsichtbares Wesen, das die Aufgabe löst oder den harmlosen Streich spielt.
 
Der tomte kann im Deutschen nicht nur der Kobold sein, sondern auch ein Heinzelmännchen oder ein Hausgeist. Im Schwedischen handelt es sich beim tomte um einen großen nisse, der ebenfalls gutartig ist. Spricht man nur vom tomte, so kann man nur dem Zusammenhang entnehmen um welche Art von Wesen es sich handelt, denn auch der jultomte (Weihnachtsmann) wird oft nur als tomte bezeichnet.
 
Ein hustomte ist in Schweden eine Figur, der ein Haus oder einen Hof als Wohnort auswählt um den Bewohnern dort Wohlstand und Gesundheit zu bringen, dafür aber auch immer wieder mit Brei oder Grütze ernährt wird, die vor die Haustür gestellt werden. Im übertragenen Sinn kann ein hustomte auch eine anspruchsvolle Person sein, die im Haushalt lebt und nahezu nebenbei für eine gute Atmosphäre und Gemütlichkeit sorgt.
 
 
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