Der Meilenstein wird zu milsten und zu milstolpe

In Deutschland war der Meilenstein ein an den Straßen aufgestellter Stein, der den jeweiligen Abstand zu einem festen Punkt in Meilen (eine deutsche Meile entsprach rund 7500 Meter) angab. Im übertragenen Sinn kann ein Meilenstein auch ein Wendepunkt, ein wichtiger Einschnitt in ein Geschehen sein. An den schwedischen Straßen fand man ab Mitte des 17. Jahrhunderts sowohl milstenar als auch milstolpar, die heute beide unter Denkmalschutz stehen.
 
Der milsten ist in Schweden ein Stein, der ab dem 17. Jahrhundert die Entfernungen in schwedischen Meilen (rund 10.000 Meter) angab, wobei die milstenar vor allem mit dem Postdienst entstanden. Diese Steine können nicht nur bei verschiedenen Regionen unterschiedlich aussehen, sondern sich selbst innerhalb einer Region noch unterscheiden. In einigen Gegenden Schwedens handelt es sich beim milsten auch nicht um einen Stein, sondern um eine Metallplatte entsprechender Größe auf der die Meilen zu einem Zentralort angeben sind.
 
Parallel hierzu gab es dann auch den milstolpe, der nicht nur bei jeweils einer Meile aufgestellt wurde, sondern, in Form von kvartmilstolpar (Viertelmeilenpfahl) alle 2500 Meter aufgestellt wurden. Die letzten milstolpar wurden in Schweden 1889 aufgestellt, als die Meile abgeschafft wurde und dem Meter Platz machen musste. Allerdings spricht man in der schwedischen Umgangssprache noch heute von der mil, nicht vom Kilometer, und meint dabei einen Abstand von zehn Kilometern.
 
Im älteren Schwedisch und in historischem Zusammenhang kann milstolpe auch ein Synonym für milsten sein. Spricht man im Deutschen von einem Meilenstein in übertragenem Sinn, so muss man im Schwedischen hierbei zu milstolpe greifen, da der milsten immer im materiellen Sinn gesehen wird.
 
 
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