Die Grütze wird zu saftpudding und zu sagogryn

Die Grütze bezeichnet im Deutschen sowohl gemahlene Getreidekörner, die als Stärke benutzt werden, als auch den Brei, der daraus hergestellt wird, wenn man dabei noch vom umgangssprachlichen Ausdruck absieht, nach dem die Grütze auch der Verstand sein kann. Die deutsche hochsprachliche Grütze wird in der schwedischen Sprache insbesondere zu saftpudding und zu sagogryn, auch wenn heute beide Worte nur noch vereinzelt vorkommen, da man in Schweden kaum noch Grütze isst.
 
Greift man im Schwedischen zu saftpudding, einem Gericht, das früher sehr häufig gegessen wurde, heute allerdings nahezu ganz verschwunden ist, so bezeichnet man damit einen mit Getreidestärke eingedickten Saft, in der Regel einen Saft aus roten Beeren, was zum deutschen Begriff "Rote Grütze" führte. Je nach Rezept handelt es sich dabei lediglich um einen eingedickten Saft, oder aber um eine Rote Grütze in der man auch noch ganze Früchte, insbesondere Erdbeeren oder Kirschen, findet.
 
Das schwedische Wort sagogryn setzt sich aus sago (Sago, Sagopalme) und gryn (Getreide) zusammen und bezeichnete ursprünglich eine aus Saft oder Wasser bestehenden Suppen oder ein breiartiges Essen, das mit dem Mark der Sagopalme eingedickt wurde. Heute wurde sago auch in Schweden überwiegend durch Kartoffelmehl (potatismjöl), Tapiokamehl (tapiokamjöl), Maniokmehl (maniokmjöl, oder Maniokstärke maniokstärkelse) ersetzt.
 
Für einen dicken Brei aus Getreide, der oft zum Frühstück gegessen wird, benutzt man im Schwedischen auf keinen Fall das Wort sagogryn, sondern man spricht sehr konkret vom havregrynsgröt (Haferbrei, Haferflockenbrei), dem mannagrynsgröt (Griessbrei), dem risgrynsgröt (Milchreis, Reisbrei), dem svartgröt (Brei aus grob gemahlenem Roggen) usw.
 
 
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