Der Landstreicher: Luffare, lösdrivare, landstrykare oder vagabond
Der Begriff Landstreicher ist in der deutschen Sprache nicht klar abgegrenzt und kann daher sehr verschiedene Bedeutungen annahmen. Im Schwedischen kann der Landstreicher daher zu luffare, lösdrivare, landstrykare und vagabond werden, vier Begriffen, deren Wortinhalt deutlich voneinander abweicht.
Auch wenn das Wort landstrykare etymologisch, inhaltlich und vom Wortlaut her dem deutschen Landstreicher am nächsten kommt, so ist dieses Wort aus dem aktuellen Wortschatz nahezu verschwunden und kann heute nahezu ausschließlich noch in älteren literarischen Werken gefunden werden. Im modernen Schwedisch wurde der Begriff landstrykare mittlerweile vom Begriff lösdrivare ersetzt.
Ein lösdrivare ist in Schweden eine Person ohne festen Wohnsitz und ohne feste Arbeit, die in der Regel von Ort zu Ort zieht. Allerdings zeichnet sich der lösdrivare zusätzlich dadurch aus dass er gar kein Interesse daran hat eine feste Arbeit zu suchen, da er das freie Leben nutzen will. Ein lösdrivare kann sowohl ein Stadtstreicher als auch ein Landstreicher sein.
Ein luffare ist in Schweden ein Bettler oder Landstreicher, der zwar von Ort zu Ort zieht, aber dabei meist feste Strecken einhält und sich durch Gelegenheitsarbeiten über dem Wasser hält. Luffare existierten vor allem im 19. und 20. Jahrhundert und besuchten auf ihren Wanderungen oft bestimmte Höfe bei denen sie wussten dass sie gegen eine geringe Arbeitsleistung Nahrung und ein Dach über dem Kopf bekamen.
Ein vagabond ist schließlich eine Person, die das unstete Leben sucht und die Freiheit seiner Bewegungen über alles stellt. Im Deutschen kann der vagabond nicht nur zum Landstreicher, sondern auch zum Vagabund werden, wobei der deutsche negative Beiklang im Schwedischen allerdings fehlt.
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